Alfred Wittich
In Aarburg wurde eine Katzenausstellung durchgeführt.
Rainer Schmidlin.
Bild: z.V.g.
Kappels Gemeindepräsident Rainer Schmidlin blickt zurück auf das Jahr 2024, berichtet über den Stand der Dinge des Wärmeverbunds und sagt, was die Gemeinde 2025 auf Trab halten wird.
Rainer Schmidlin, im September wurde der neue Generationenspielplatz im Dorf teilweise in Betrieb genommen. Wie sind die bisherigen Rückmeldungen dazu ausgefallen?
Es reicht bereits ein Blick aus der Ferne, um festzustellen, dass er sehr gut ankommt obwohl, wie Sie es richtig sagen, der Spielplatz erst teilweise fertiggestellt ist. Die Ansaat muss noch abgewartet werden, um dann auch die Rasenflächen und die restlichen Spielgeräte freizugeben. Einzig die Anzahl der Schaukeln hat zu Kritik geführt. Die Zusammenarbeit mit Spielplatzbauprofis hat sich gelohnt. Wir verfügen heute über einen interessanten und ausgewogenen Spielplatz für alle Altersgruppen. Nicht zu vergessen: Die Workout-Anlage neben der Mehrzweckhalle gehört ebenfalls zum Gesamtkonzept.
Auf welche weiteren Ereignisse des Jahres 2024 blicken Sie aus Kappeler Sicht gerne zurück?
Zu den Höhepunkten eines Kappeler Jahres gehört die Chilbi. Dieses Jahr erstmals unter der Leitung des Chilbivereins, welcher tadellose Arbeit geleistet hat und die Chilbi auch weiterentwickeln wird. Mit dem Fahrplanwechsel wurde das Busangebot ausgebaut. Die Linie 127 bedient die neue Haltestelle «Steinplatte». Bewohner am westlichen Bornhang haben jetzt einen näheren Zugang zum ÖV. Dass der Kappeler Souverän dem Neubau des Kreisschulhauses Untergäu zugestimmt hat, freut mich als Vorstandsmitglied der Kreisschule sehr.
Der TCS hat im Dezember 2023 ein «Schulwegaudit» für die Gemeinde Kappel mit verschiedenen Empfehlungen zur Optimierung verfasst. Haben sich daraus vonseiten Gemeinde konkrete Massnahmen ergeben, um die Schulwegsicherheit weiter zu erhöhen?
Der Audit bezog sich auf den engen Perimeter rund um das Schulhaus. Die grösste Schwachstelle wie in fast allen Gemeinden: die Elterntaxis. Diese muss koordiniert behoben werden, weil sie sich sonst an einem anderen Ort, wo es wohl noch schlechter wäre, wiederholen würde. Der Gemeinderat hat eine ad hoc Verkehrsplanungskommission ins Leben gerufen, welche alle vorliegenden Untersuchungen, Berichte, Motionen und Petitionen zu einem Konzept zusammenfügt. Die Bevölkerung ist ein weiteres Mal eingeladen bis Ende Januar ihre Vorschläge einzureichen.
Die Schliessung des Recycling-Center Gäu im Juli stellte die Gemeinde vor Herausforderungen. Wie steht es nun einige Monate später um die Entsorgungs-Infrastruktur von Kappel?
Das, was die Gemeinde an Wertstoffen entgegenzunehmen hat, tut sie. Die vorberatende Kommission hat dem Rat das Konzept der neuen Entsorgungsstelle beim Werkhof vorgestellt. Nun werden Offerten eingeholt und der Betrieb organisiert. Der Betrieb eines Recycling-Center ist nicht Gemeindeaufgabe. Darum werden wir uns auf das Pflichtangebot mit guter Zugänglichkeit konzentrieren. Später kann ein punktueller Ausbau des Angebots geprüft werden.
Ich erlaube mir eine Frage aus dem Vorjahr zu wiederholen: Was ist der Stand der Dinge zum Projekt Wärmeverbund Kappel?
Da hat sich in einem Jahr so gut wie alles verändert. Das Interesse der Liegenschaftsbesitzer im westlichen Teil der Gemeinde war, nach der ersten Euphorie, bescheiden. Der Gemeinderat zweifelte unter diesen Umständen an der finanziellen Tragbarkeit des Projektes. Der Wärmeverbund musste in der Folge das Projekt redimensionieren. Jetzt wird eine Wärmezentrale im Keller der Mehrzweckhalle gemäss Bauausschreibung gebaut. Ich bin zuversichtlich, dass ab der Heizperiode 25/26 Wärme geliefert wird. Das Ziel, Fernwärme dorthin zu liefern, wo noch etliche fossile Grossheizungen in Betrieb sind, wird vorerst nicht erreicht. Doch die Reise beginnt eben erst und für einen Wärmeverbund muss der Energieträger nicht zwingend Holz sein.
Mit welchen weiteren Herausforderungen sah sich die Gemeinde 2024 konfrontiert?
Dazu gehören die jährlichen Richtplananpassungen des Kantons, wo man leicht den Überblick verlieren kann, weil diejenigen aus dem Jahr 2022 noch nicht mal eröffnet worden sind. Gespannt warten wir auf die Eingaben aus der Richtplananpassung 2023, wo es um unseren eventuellen Windpark Born geht. Das Bevölkerungswachstum, vor allem in Bezug auf den benötigten Schulraum für die schulpflichtigen Kinder sowie die steigenden Bildungs- und Sozialkosten bei stagnierenden Steuereinnahmen sind ein Dauerthema. In Anbetracht der Neubauten wird das wohl noch ein paar Jahre so bleiben.
Welche wichtigen Themen/Projekte stehen 2025 abgesehen von den bereits erwähnten sonst noch auf der Agenda in Kappel?
Für die nächste Legislatur hat der Gemeinderat die Aufgaben der Kommissionen geschärft und anders verteilt. Damit soll der Arbeitsaufwand der Kommissionen ausgeglichener werden und sie attraktiver machen. Es wird leider zunehmend schwieriger, Einwohner für die Mitarbeit in öffentlichen Ämtern zu bewegen. Wir erwarten, dass wir in der Einsprache gegen den Sportplatz Lischmatt obsiegen werden und wir das Sportplatzprojekt im 2025 ausführen können.
Interview: David Annaheim
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