Thomas A. Müller
Lostorfs Gemeindepräsident blickt zurück auf das Jahr 2024
Sonntag, 26. Januar 2025
Heiligabend naht und in vielen Familien ist es Tradition, dass ein Weihnachtsbaum zum festlichen Idyll beiträgt. Entsprechend gross ist das Angebot. Das Forstrevier Untergäu und die Bürgergemeinde Wangen bei Olten achten bei ihrem gemeinsamen Baumverkauf in Rickenbach jeweils darauf, dass die Tannen möglichst frisch in den Verkauf gelangen.
Rickenbach Auch wenn der Weihnachtsbaumverkauf am vergangenen Freitag in Rickenbach offiziell erst um 15 Uhr begann, standen die ersten Abnehmer schon eine halbe Stunde früher neben der Turnhalle beim Schulhaus bereit, um sich ihre Wunschtanne zu ergattern. Vom Gefühl her sei die Nachfrage nach Weihnachtsbäumen seit der Coronapandemie gestiegen, sagt Lorenz Kissling, Präsident der Forsterevierkommission Untergäu. «Was im Vergleich zu vor zehn, zwanzig Jahren aber vor allem auffällt, ist das riesige Angebot, das nun existiert. Krethi und Plethi, jeder Grossverteiler und jeder zweite Bauernhof bietet Bäume an; es gibt mittlerweile eigentlich fast ein Überangebot.»
Gelegentlich gerate jedoch in Vergessenheit, dass es sich dabei um ein Naturprodukt handle, so Lorenz Kissling: «Man kann den perfekten Baum nicht einfach mit der Schablone aus dem 3D-Drucker herstellen.»
130 Bäume warteten beim Weihnachtsbaumverkauf in Rickenbach auf einen Abnehmer; abgesehen von ein paar wenigen Fichten alles Nordmanntannen. Wobei Nordmanntanne nicht gleich Nordmanntanne sei, so Lorenz Kissling, da rund 30 verschiedene Sorten davon existieren und einige schon fast einer Blautanne ähneln.
Bis eine Tanne in den Verkauf kommt, verstreicht zudem ordentlich Zeit. «Es dauert zwischen fünf und sieben Jahre, bis ein Baum die Höhe von rund 180 Zentimeter erreicht hat», informiert Forstunternehmer Peter Christen, der im Auftrag für das Forstrevier Untergäu arbeitet. Wie gut die «Ernte» ist, hänge auch von den Schädlingen ab. «Insbesondere mit den Läusen hat man aufgrund der wärmeren Winter mehr zu kämpfen als früher», so Christen. Entsprechend grösser sei der Aufwand, um am Ende einen möglichst schönen Baum in den Verkauf zu geben.
Je nachdem, woher der Baum bezogen wird, herrsche zudem eine andere Erwartungshaltung; auch die Qualität spiegle sich im Preis wider. «Bei uns wissen die Abnehmer, dass die Bäume frisch geschnitten sind und aus der Region stammen», erklärt Peter Christen. Gemäss dem Waldeigentümer-Verband «Wald Schweiz» dürften jedes Jahr bis zu 1,4 Millionen Weihnachtsbäume in der Schweiz verkauft werden, wobei 40 bis 45 % aus heimischer Produktion stammen. Laut Peter Christen seien die importierten Bäume zwar massiv günstiger, hätten aufgrund der zurückgelegten Strecke aber auch an Vitalität eingebüsst. Wer also sichergehen will, dass der Baum auch über die Festtage noch saftig grün daherkommt, bezieht diesen am besten lokal.
David Annaheim
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