Martin Richiger
Die neue Gruppe "Burg-Geischter" will der Gemeinde Obergösgen mit Arbeitseinsätzen etwas…
Julegrøt, Illustration von Kjell E. Midthun, 2022
Bild: Schweizer Kindermuseum, Baden
In Kooperation mit Freiwilligen aus unterschiedlichen Ländern entsteht im Kindermuseum Baden seit 2008 alljährlich eine Weihnachtsausstellung, die jeweils landestypische Traditionen rund ums Weihnachtsfest in den Fokus rückt. In diesem Jahr ist Norwegen Weihnachtsgast im Kindermuseum.
«God jul!» – Frohe Weihnachten! Im Winter kommt Norwegen unter einer Schneepracht zur Ruhe. In der dunklen Vorweihnachtszeit spielt Licht eine wichtige Rolle. In den Fenstern leuchtende «adventsstjerner» und Kerzenschein tauchen die Stuben in ein gemütliches Licht. Das Weihnachtsfest in Norwegen vereint kirchliche und mythische Traditionen.
Oft leben die erweiterten Familien über grosse Distanzen im Land verteilt. Das Fest bringt die Generationen zusammen. Bereits in der Vorweihnachtszeit sind Begegnungen wichtig. Beim «julebord» – einem üppigen Weihnachtsbuffet – wird mit Freunden, Arbeitskolleginnen oder mit dem Verein gefeiert. Mit weiter entfernten Bekannten und Verwandten wird mittels Weihnachtspost Kontakt gehalten, die Weihnachtskarten werden mit Freude verschickt. An Weihnachtskonzerten wird altes und neues Liedgut gemeinsam gepflegt. Steter Begleiter in der Weihnachtszeit ist der «julenisse». Der Zwerg mit roter Mütze und weissem Bart bevölkert die Häuser Norwegens in unterschiedlicher Form.
Die eigentlichen Weihnachtsfeierlichkeiten, die die erweiterten Familien gemeinsam verbringen, dauern mehrere Tage. Die Kirchenglocken läuten das Fest am 24. Dezember ein. Am frühen Nachmittag finden Familiengottesdienste statt. Zuhause folgen ein festliches Essen und die Bescherung mit dem «julenisse». In den Tagen nach Heiligabend ist es in einigen Landesteilen Brauch, dass die Kinder als «julebukker» singend von Haus zu Haus ziehen. An den «juletrefestene» – den Weihnachtsbaumfesten – treffen sich die Kinder und die Erwachsenen der Umgebung im Gemeindezentrum und feiern gemeinsam. Am 13. Januar endet die Weihnachtszeit mit dem Tag des heiligen Knut.
Die Ausstellung macht das norwegische Weihnachtsfest aus verschiedenen Blickwinkeln erlebbar. Eine inszenierte Stube lädt zum Eintauchen in die weihnachtliche Atmosphäre ein. Norwegerinnen und Norweger aus drei Generationen berichten von ihren persönlichen Weihnachtserlebnissen als Kind, und Familien aus dem ganzen Land teilen ihre Weihnachtsschnappschüsse der letzten Jahre. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit Marit Studer-Andestad entstanden.
pd
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