Thomas A. Müller
Lostorfs Gemeindepräsident blickt zurück auf das Jahr 2024
Sonntag, 26. Januar 2025
Martin Wyss.
Bild: Daniela Friedli.
Im August übernahm Gemeinderat Martin Wyss das Gemeindepräsidium ad interim von Walter Rhiner. Wie hat er sich in der neuen Rolle zurechtgefunden? Was bewegte die Gemeinde im Jahr 2024? Welche Projekte stehen bevor?
Martin Wyss, aus gesundheitlichen Gründen gab Gemeindepräsident Walter Rhiner, nachdem er viele Jahre mit Herzblut sein Amt ausgeübt hatte, ebendieses im Laufe des Jahres ab. Was wussten Sie an seiner Arbeit besonders zu schätzen?
Walter Rhiner war ein Gemeindepräsident für alle, er hatte immer ein offenes Ohr. Die Sache und nicht die Person standen bei ihm immer im Vordergrund. Sein grosses Engagement und Verantwortungsbewusstsein zugunsten der Gemeinde Dulliken waren seine Stärken. Daher möchte ich es nicht unterlassen, Walter Rhiner für seine Arbeit recht herzlich zu danken.
Wie haben Sie sich in Ihrer neuen Funktion als Gemeindepräsident ad interim zurechtgefunden?
Trotz meiner langjährigen Erfahrung als Gemeinderat ist das Amt des Gemeindepräsidenten wie ein neuer Job. Wie funktionieren die internen Abläufe, wer ist für was zuständig etc. Dies galt es als Erstes kennenzulernen. Aber auch das persönliche Vorstellen bei den Mitarbeitern war für mich ein wichtiger Schritt zu meiner Integration in der Verwaltung. Zusammen mit dem Verwaltungsleiter pflege ich jeden Tag, wenn ich in der Verwaltung arbeite, einen regen Informationsaustausch. Die Mitarbeiter der Verwaltung haben es mir sicher einfach gemacht, da alle motiviert und sehr hilfsbereit sind. Auch das Arbeitsklima ist meines Erachtens sehr gut.
Auf welche Dulliker Anlässe in diesem Jahr blicken Sie mit besonders schönen Erinnerungen zurück?
Wir haben in Dulliken diverse gute und schöne Anlässe, welche von der Gemeinde, aber auch von den Vereinen, organisiert werden. Besondere Highlights waren sicher die Gemeindeversammlung vom Juni, welche auf dem Pausenplatz des Kleinfeldschulhauses stattgefunden hat, der 1. August-Brunch sowie das jährlich stattfindende Beizlifest. Aber auch der Neuzuzüger-Anlass mit der Kutschenfahrt durch unser Dorf ist immer wieder eine Bereicherung, sowohl für die Gemeindevertreter aber auch für die Teilnehmer selbst.
Im September erfolgte die Grundsteinlegung für den Schulhaus- und Kindergartenneubau. Läuft nach dem verzögerten Baustart alles nach Plan und sind Sie zuversichtlich, dass der Bezug der Gebäude zu den neu kommunizierten Terminen erfolgen kann?
Stand heute kann man sagen: Wir sind mit beiden Gebäuden im Zeitplan. Beim Kindergarten sind wir sogar ca. drei bis vier Wochen im Vorsprung. Wie aber bei jeder öffentlichen Submission weiss man nie, ob es Einsprachen geben wird. Ebenfalls spielt das Wetter für den Baufortschritt auch eine wesentliche Rolle. Rund 80 % der Bausumme sind inzwischen vergeben, auch da können wir sagen, dass wir kostenmässig auf Kurs sind.
Neu können die Dulliker Schülerinnen und Schüler gratis mit dem Bus zur Schule fahren. Ein erstes Fazit kurz nach Einführung des Angebots fiel vonseiten Gemeinde durchwegs positiv aus. Hat sich dieser Eindruck bestätigt?
Zuerst möchte ich allen Eltern danken, welche ihre Kinder nicht mit dem «Elterntaxi» zur Schule fahren. Für mich ist das Fazit immer noch positiv, obwohl an manchen Tagen etwas mehr Elterntaxis unterwegs sind. Selbstverständlich werden wir wieder Aktionen durchführen und die Eltern darauf aufmerksam machen, dass es für die Schüler und Schülerinnen sinnvollere Möglichkeiten gibt, den Schulweg zu absolvieren, als von den Eltern zur Schule gefahren zu werden.
Das Projekt Cargo Sous Terrain (CST) bewegte in der ersten Jahreshälfte die Gemüter im Dorf. Was ist diesbezüglich der Stand der Dinge? Steht die Gemeinde noch in Kontakt mit CST, seit das Projekt im Sommer mit Turbulenzen für Schlagzeilen sorgte?
Seit der Einreichung unserer Anhörungsantwort zum Sachplan Verkehr, Teil unterirdischer Gütertransport im Frühjahr 2024 hat sich die Einwohnergemeinde Dulliken nicht mehr direkt mit dem Projekt CST befasst. Die Gemeinde hat erfreut zur Kenntnis genommen, dass der Kanton Solothurn den Grossteil der Bedenken teilt, welche die Gemeinde in ihrer Anhörungsantwort eingebracht hat. Insbesondere die klaren Vorbehalte zur Nutzung des Gebiets Bergrüti/Rütitäli als projekteigene Deponie von CST wurden seitens des Kantons in seiner Anhörungsantwort an den Bund ebenfalls festgehalten. Aktuell steht die Gemeinde Dulliken nicht im Kontakt mit CST.
Welche grösseren Themen/Projekte haben Dulliken 2024 sonst noch geprägt? Und welche Herausforderungen warten 2025 auf die Gemeinde?
Die grösste Herausforderung war sicher die Ortsplanungsrevision, welche noch bis 17. Januar 2025 öffentlich aufliegt. Ebenfalls waren diverse Strassensanierungen inklusive Ersatz der Werkleitungen auf der Traktandenliste. Der Schulhausneubau sowie die Kreditfreigabe für die Instandsetzung des alten Schulhauses waren sicherlich grosse Projekte, welche uns auch in naher Zukunft noch beschäftigen werden. Im Moment investieren wir sehr viel in die Modernisierung der Infrastruktur, das gilt auch für die Wasserversorgung. Das Auffälligste für die Bevölkerung im Jahre 2025 wird der neue Zugang zum Bahnhof sein. Es werden aber auch bereits einige Vorarbeiten zur Neugestaltung der Bushaltestelle Zentrum gemacht sein.
Bonusfrage zum Schluss: Welchen Burger werden Sie sich als erstes bestellen, wenn der neue McDonald’s in Dulliken eröffnet?
Wie immer, wenn ich einmal in einen McDonald's gehe: einen feinen Big Mac.
Interview: David Annaheim
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