Alfred Wittich
In Aarburg wurde eine Katzenausstellung durchgeführt.
Thomas A. Müller. Bild: z.V.g.
Ein erfolgreiche Kindergarten-Volksabstimmung, die Arbeiten an der Hauptstrasse Nord und das Label Energiestadt – vielesist in Lostorf im vergangen Jahr passiert. Lostorfs Gemeindepräsident Thomas. A. Müller blickt zurück.
Thomas A. Müller, im Juni sagte das Stimmvolk deutlich Ja zum neuen Doppelkindergarten. Wie sieht diesbezüglich der aktuelle Fahrplan aus?
Nach der klaren Annahme der Vorlage zum Neubau des Doppelkindergartens mit 73,5 % und der Zustimmung der Gemeindeversammlung zum Ausbau des Obergeschosses dieses Kindergartens geht es nun um die Umsetzung. Die Baueingabe sollte noch im Januar oder Februar 2025 erfolgen. Nach Erhalt der Baubewilligung werden die Arbeiten ausgeschrieben. Sollte es nicht zu Verzögerungen kommen, möchten wir im Sommer 2025 mit der Ausführungsplanung beginnen. Die Ausführungs- und Bauphase wird circa ein Jahr dauern, so dass ein Bezug im Herbst 2026 möglich sein sollte.
Handkehrum entsteht beim bisherigen Kindergarten Kirchmatt Platz für Neues. Hat es dazu aus der Bevölkerung viele Projektvorschläge gegeben? Und haben sich diesbezüglich schon Favoriten herauskristallisiert?
Eine Arbeitsgruppe ist im Moment daran, die verschiedenen Bedürfnisse und Ideen aufzunehmen und sie für den Gemeinderat aufzubereiten. Die eingereichten Ideen waren sehr vielfältig (Neubau von Alterswohnungen, Generationenpark, Veranstaltungsfläche, musikalische Proberäume, Tenniswand, offene Werkstatt, Brunnen, museale Lagerräume usw.). Jetzt wird es darum gehen, ob allenfalls verschiedene Ideen kombiniert werden können und ob Synergien zwischen den verschiedenen Vorschlägen ausgelotet werden können. Selbstverständlich gilt es bei allen Projekten, die Machbarkeit,den Nutzen für die Gemeinde und die Finanzierbarkeit zu berücksichtigen.
2024 wurde Lostorf als «Energiestadt» zertifiziert. Was genau wird eigentlich mit dem Label ausgezeichnet und welche Vorteile bringt dieses dem Dorf konkret?
Mit dem Label «Energiestadt» werden Gemeinden ausgezeichnet, die überdurchschnittliche Anstrengungen im Bereich der Energie- und Klimapolitik unternommen haben. Beurteilt werden in erster Linie die Anstrengungen im Bereich der Raumordnung, der kommunalen Gebäuden, der Entsorgung, der Mobilität, der internen Gemeindeorganisation und der Kommunikation. Alle vier Jahre findet ein Re-Audit statt, bei welchem die inzwischen erfolgten Massnahmen gewürdigt werden. Eine Gemeinde muss sich nicht zwingend als «Energiestadt» zertifizieren lassen. Hingegen erachte ich es als notwendig, dass sich sämtliche Gemeinden bemühen, eine nachhaltige Energie- und Klimapolitik zu betreiben. Das Programm «Energiestadt» bietet mit seinen Instrumentarien und Hilfsmitteln (Fachberatung,finanzielle Unterstützung, Umsetzungshilfen usw.) Gewähr, dass dieser Prozess umfassend und systematisch durchlaufen wird.
Die Hauptstrasse Nord ist seit Ende Dezember wieder beidseitig befahrbar. Welche Arbeiten stehen bis zum Abschluss des Grossprojekts noch aus? Und darf man sich auf ein Einweihungsfest freuen?
Die grossen Arbeiten sind effektiv abgeschlossen. Noch ausstehend sind die Strassenbeleuchtung, das Buswartehaus, das Geländer und der Gehweg zwischen der alten und der neuen Bushaltestelle, die Fertigstellung des Jurawegs (im nördlichen Bereich), die Wasserleitungsarbeiten beim Bovirain, diverse Instandstellungsarbeiten entlang der Strasse, die Platzgestaltung beim Dorfplatz (inkl. Bepflanzung) und der Einbau des Deckbelags mit den Markierungen. Die Durchführung eines Einweihungsfestes ist vorgesehen. Konkret geplant ist das Fest aber noch nicht.
Welche Ereignisse im Jahr 2024 bleiben Ihnen in Bezug auf Lostorf in besonders guter Erinnerung?
Das Jahr 2024 war ein arbeitsintensives Jahr, das aber auch viele Highlights geboten hat. In aller Kürze können hier erwähnt werden:
- Die Mitwirkungsveranstaltung zum räumlichen Leitbild. Sie hat aufgezeigt, dass sich die Bevölkerung für Planungsfragen interessiert und bei der Gestaltung unseres Dorfes mitwirken will.
- Die Eröffnung des neuen Suissetec Campus mit der Anwesenheit von Bundesrat Albert Rösti. Der Campus darf mit seinem Energie- und Mobilitätskonzept als nationaler Leuchtturm angesehen werden.
- Die externe Evaluation unserer Primarschule (ESE), die aufgezeigt hat, dass unsere Schule eine sehr gute Qualität aufweist.
- Die erwähnte Zertifizierung als Energiestadt als Belohnung für unsere entsprechenden Bemühungen.
- Die Tatsache, dass es trotz diversen kaum beeinflussbaren Kostentreibern (Gesundheitswesen, Sozialkosten) gelungen ist, 2025 eine Steuererhöhung zu vermeiden.
- Der Seniorenausflug mit einer Rekordbeteiligung, was dazu geführt hat, dass der Anlass doppelt durchgeführt werden musste.
Welche gesetzten Ziele möchte der Gemeinderat bis zum Abschluss der laufenden Legislatur noch erreichen?
Der Gemeinderat hat 2021 ein Legislaturprogramm verabschiedet und publiziert. Dieses Programm ist nach wie vor gültig. Wir werden im nächsten Jahr detailliert auswerten, was erreicht werden konnte und was die Gründe waren, weshalb gewisse Ziele oder Massnahmen nicht oder nicht vollumfänglich umgesetzt werden konnten. Sicherlich möchten wir bis zum Legislaturende noch verschiedeneProjekte vorantreiben (Ortsplanungsrevision, Sanierung Mahrenstrasse, Neubau Doppelkindergarten, Neugestaltung Kirchmattareal usw.).
Interview: David Annaheim
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