Mara Meier
Weshalb ihr der Nebenjob als Sigristin Freude bereitet
Vor einem guten halben Jahr hat Michael Flaig das Amt als neuer Gemeindepräsident von Niedergösgen angetreten. Im Interview darf er bereits auf viele positive Ereignisse zurückblicken, welche er seither erleben durfte.
Michel Flaig, im März 2023 wurden Sie zum neuen Gemeindepräsidenten von Niedergösgen gewählt. Haben Sie sich gut im Amt eingelebt?
Die Amtsübergabe hat am 01. Juli 2023 stattgefunden. In der Zeit von der Wahl im März bis zum Start im Juli konnte ich mich sehr gut vorbereiten. In dieser Zeit hatte ich auch regen Austausch mit meinem Vorgänger, Roberto Aletti. Dies hat den Start wesentlich erleichtert. Dass ich in dieser Legislatur Mitglied des Gemeinderates bin und somit in den aktuellen Geschäften bestens informiert war, machte den Einstieg natürlich auch leichter. Zudem hilft das Lebensmotto «Learning by Doing» (Lernen durch Handeln), sich in neuen Themen einzuarbeiten und sich da weiterentwickeln.
Welches waren seither die grössten Herausforderungen, mit welchen Sie und der Gemeinderat sich konfrontiert sahen?
Zum einen galt es die seit über 13 (!) Jahren in Bearbeitung befindende Ortsplanrevision abzuschliessen, was mit der Genehmigung und Publikation im Sommer auch erfolgte. Die Organisation der Schulleitung galt es weiter voranzutreiben und mit der positiven Bevölkerungsentwicklung eingehend auch die Schulplanung im Auge zu behalten. Ein Dauerthema sind die Finanzen, welche es gilt im Lot zu halten. Das sind jeweils spannende Diskussionen im Gemeinderat.
Welche Highlights und erfreulichen Niedergösger Anlässe bleiben Ihnen – abgesehen von Ihrer Wahl – am besten vom Jahr 2023 in Erinnerung?
Die Begegnungen mit der Bevölkerung an unsren Anlässen im Dorf sind für mich immer wieder eine grosse Bereicherung. Aktuell sind zwei Gestaltungspläne in der Realisierung. Die Mitwirkung dieser Planung ist für das Ortsbild und die Entwicklung von Niedergösgen von grosser Bedeutung. Auch die Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitern aus dem Werkhof, der Schule und der Verwaltung ist immer wieder sehr angenehm. Stelle ich doch fest, dass sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter zu 100 Prozent für das Wohl unserer Gemeinde einsetzt.
Im Fahrzeugpark unseres Werkhofs ist das kleine Abfallsammelfahrzeug zu ersetzten. Der Gemeinderat hat sich auf Antrag der Werk- und Wasserkommission und dem Werkhofteam für E-Mobilität entschieden. Das Werkhofteam hat verschiedene E-Mobile für den kommunalen Einsatz angeschaut, Abklärungen getätigt und die beiden in Frage kommenden Fahrzeuge in unserer Gemeinde auf Herz und Nieren getestet. Mit dem Züko Utility N.50 L, sind wir auf das beste Preis-Leistungsangebot gekommen. Mit dem Elektromobil, welches täglich in unserer Gemeinde unterwegs sein wird, leisten wir einen wertvollen Beitrag, um die Klimaziele 2050 zu erreichen.
Welche wichtigen Themen und Projekte stehen in den kommenden Monaten bevor?
Zusammen mit dem Kanton gilt es die Sanierung der Haupt-/Oltnerstrasse weiter voranzutreiben, so dass mit dieser im Anschluss gestartet werden kann und nicht noch weitere Verzögerungen eintreten. Einige Sanierungsprojekte der Gemeinde stützen sich auf die Sanierung der Haupt-/Oltnerstrasse ab und können nur im Zusammenspiel realisiert werden. Die Gemeindeorganisation bezogen auf den Gemeinderat möchten wir neugestalten. So zählt Niedergösgen noch zu den wenigen Gemeinden, die kein Ressortsystem im Gemeinderat kennen. Dies möchten wir ändern und werden an der a.O. Gemeindeversammlung vom 20. Februar einen entsprechenden Antrag stellen. Bezüglich der Einwohnerentwicklung müssen wir uns mit der Schulentwicklung und dem damit verbundenen Schulraum auseinandersetzten. Seit diesem Schuljahr betreiben wir eine 3. Abteilung in der 6 Klasse. Da auch die anderen Klassen aktuell mit Beständen am Limit der vom Kanton vorgegebenen Schülerzahlen sind, werden wir uns mit weiteren zusätzlichen Abteilungen und den damit benötigten Raum und den Finanzen auseinandersetzen müssen. Mit Freude erwarten wir die Montage und Inbetriebnahme der gemeindeeigenen Solaranlage auf dem Turnhallen- und Aulatrakt sowie dem Schulhaus, was uns bei den Energiekosten in den Schulgebäuden unabhängiger macht.
Zum Schluss: Für welche Stadt schlägt das Herz eines zugezogenen Langenthalers eigentlich mehr – Aarau oder Olten?
Mit der Lage von Niedergösgen im Raume von Aarau Regio sind wir natürlich öfters auch einmal in Aarau. Da unsere Zwillinge (11 Jahre alt) aktive Eiskunstläuferinnen sind und in der Kategorie Jugend D des Eislauf Clubs Olten (elco) engagiert sind, heisst das für uns in der Saison an fünf Tagen der Woche im Sportpark Olten AG auf der Kunsteisbahn Kleinholz im Training zu sein. In der Zeit, wenn unsere Töchter auf dem Eis sind, besuchen wir gerne für Einkäufe oder zum Verweilen die Altstadt von Olten. Da entdecken wir immer wieder spannende und interessante Geschäfte oder Lokalitäten. Als Fussballfan bin ich auch nicht mit dem Derbi EHCO vs SCL in der Vergangenheit befangen. Ich finde, Olten hat durchaus seinen Charme. Die Insidertipps bekomme ich von Kollegen, die in Olten aufgewachsen sind und dort leben. Auch geniessen wir die Fasnacht in Olten, die ist z. T. vergleichbar mit jener in Langenthal.
Interview: David Annaheim
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