Mattia Iannaccone
Der neue Vespa Club Olten stellt sich vor
Der Theaterfreikurs «Phare» der Kanti Olten wartet in diesem Jahr mit dem selbst verfassten Stück «Wenn man vom Teufel spricht...» auf. Doch bis zur Premiere heute Freitagabend gab es für die Schülerinnen und Schüler so einige Hürden zu überwinden.
Olten Am vergangenen Dienstagnachmittag feilten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler des Theaterfreikurses «Phare» noch ein letztes Mal an ihrem eigenen Stück «Wenn man vom Teufel spricht...»: Wer muss wo stehen, damit alle auf der Bühne richtig zur Geltung kommen? Sind alle Requisiten vorhanden? Muss ich lauter, langsamer oder deutlicher sprechen? Und ganz wichtig: Ja nicht einen Schluck aus den Spirituosen-Flaschen nehmen, die in der Aula schon seit Wochen als Requisite für das Hotelbar-Setting dienen, in welchem das Stück spielt. Nicht weil Alkohol drin wäre (nun, das wäre wohl auch nicht ideal), sondern weil die Ersatz-Flüssigkeiten inzwischen kaum mehr geniessbar sind. Denn schliesslich sollen heute Freitagabend alle fit und munter zur Premiere erscheinen.
Doch drehen wir das Rad ein wenig zurück. Zu Beginn des Freikurses haben die Schülerinnen und Schüler jeweils die Wahl: Auf ein bewährtes Stück setzten oder ein eigenes Theater schreiben? «Es war zuerst ein wenig ein Wahlkampf, für welche Option wir uns entscheiden wollen», erinnert sich Haidar Benmansour, einer der insgesamt 13 Schauspielenden. Der Entscheid fiel schlussendlich auf demokratischem Weg auf ein Eigenwerk. «Anschliessend wurde ein Grobkonzept erstellt, woraufhin in Gruppen einzelne Szenen geschrieben wurden», erläutert Schauspielkollege Dario Nebiker das Vorgehen. Eine grosse Herausforderung sei gewesen, schlussendlich alles harmonisch zusammenzufügen, damit die Handlung und die Charaktere szenenübergreifend stimmig daherkommen. Ein Stück aus der eigenen Feder bringt aber auch Vorteile mit sich: «Man hat mehr Freiraum bei der Ausarbeitung der Figuren. Wenn ein Darsteller das Gefühl hat, er würde die Rolle in der entsprechenden Szene anders spielen, lässt sich dies einfacher anpassen als bei einem bereits bestehenden Skript», so Dario Nebiker.
Obschon es sich «nur» um einen Freikurs handelt, sind die Schülerinnen und Schüler mit viel Ehrgeiz und Leidenschaft am Werk. Das zeigt sich mitunter auch daran, dass die schmucke Kulisse in den Sportferien zusammengebaut wurde.
Und wie sieht es mit der Nervosität aus? Bei einer Uraufführung ist die Ungewissheit schliesslich grösser als bei einem bereits existierenden Werk. «Die Nervosität hält sich in Grenzen», geben Dario Nebiker und Haidar Benmansour zu verstehen. «Wir haben es so oft durchgespielt, dass wir guter Dinge sind.» Zwar bestehe die leichte Angst, dass sich ein, zwei kleine Denkfehler eingeschlichen haben könnten. «Aber dafür, dass es ein 90-minütiges Theater ist, das von Schülern und nicht von Profis geschrieben wurde, sind wir sehr zufrieden damit», so Nebiker. Haidar Benmansour sieht dies ähnlich: «Am Ende hoffen wir natürlich, dass das Theater beim Publikum Anklang findet. Aber alleine schon der Fakt, dass wir es gewagt haben, ein eigenes Stück in Angriff zu nehmen und es bis zum Schluss durchzuziehen, ist für uns ein Erfolg.» Nun hoffen die Schülerinnen und Schüler auf viel Publikum. Und sollte das Stück bei den Theaterbesuchern zu weiteren Gedanken anregen, nachdem der Vorhang gefallen ist, umso besser.
David Annaheim
Über das Stück "Wenn man vom Teufel spricht...": Einmal blinzeln und schon ist nichts mehr so, wie es gewesen ist. Ein unbekannter Raum mit lauter Fremden und niemand scheint so genau zu wissen, was los ist. Gemeinsam gefangen in einem Haus mit nur einem einzigen Fenster: Zeigt die Aussicht die Hölle? Doch warum sind die Personen hier gelandet? Wurden Sünden begangen? Gibt es einen Fahrstuhl in den Himmel? Oder doch nur eine Tür in die Hölle? In einer Welt voller Geheimnisse, Lügen und unerwarteter Wendungen treffen unterschiedliche Schicksale aufeinander und verweben sich zu einer gemeinsamen Geschichte.
Wann: Freitag, 21. März, Dienstag, 25. März und Freitag, 28. März, jeweils um 19.30 Uhr.
Wo: in der Aula der Kanti Olten.
Eintritt: frei, Kollekte.
Weitere Infos zum Theater: www.theater-phare.ch
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