Martin Richiger
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Am Freitag, 15. November, wurde die Neubau-Erweiterung des suissetec Campus in Lostorf feierlich erweitert. Dies wollte sich auch der Bundesrat und Vorsteher des UVEK, Albert Rösti, nicht entgehen lassen.
Lostorf Der suissetec Campus ist das Bildungszentrum des Schweizerisch-Liechtensteinischen Gebäudetechnikverbands. Der nun neu eröffnete, zweistöckige Neubau verfügt auf 1800 Quadratmetern unter anderem über modernste Werkstätten, Schulzimmer, Labors, Begegnungszonen und mehr. An Gebäudemodellen, die sich im Neubau selbst befinden, kann künftig quasi an einem richtigen Haus die Praxis erlernt und interdisziplinär zusammengearbeitet werden. Zudem besticht das Bauwerk durch ein Energiekonzept mit Dach- und Fassaden-Photovoltaiksystemen sowie Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen.
Dabei handle es sich gemäss suissetec-Direkor Christoph Schaer, welcher vor Vertretern aus Wirtschaft und Politik durch den Eröffnungsanlass führte, um das erste Minergie-Areal der Schweiz. «Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt ein wahres Leuchtturmprojekt ist», freute sich auch Suissetec-Zentralpräsident Daniel Huser. Die Gebäudetechniker würden nicht nur für sauberes Wasser, frische Luft und ein behagliches Zuhause sowie ein dichtes Gebäude sorgen, sondern seien auch treibende Kräfte in der Energiewende. Daher sei es nur konsequent, bei den eigenen Projekten des Verbandes jene Prinzipien umzusetzen, die er gegenüber der Politik, Gesellschaft und seiner Mitglieder vertrete. «Zukunftsfähige Lösungen werden oft aus Kostengründen verworfen; eine Herausforderung, welche auch beim suissetec Campus zu bewältigen war», erklärte Huser und fügte an: «Doch wie steht es um die Investitionskosten im Vergleich zu den Betriebskosten über den Lebenszyklus eines Gebäudes?» Die Antwort sei klar: Die Investitionskosten würden nur einen Bruchteil ausmachen, weshalb nicht nur die ökologischen, sondern auch die wirtschaftlichen Argumente überzeugen würden.
«Unser Ziel ist es einen Ort zu schaffen, an dem Menschen gerne zusammenkommen, lernen und sich austauschen», so Daniel Huser. Es würden hybride Lernformen, moderne Didaktik und ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept gefördert. Als Kompetenzzentrum für Gebäudetechnik und Gebäudehülle strahle der Campus weit über Lostorf und den Kanton hinaus.
Anschliessend begrüsste Christoph Schaer den Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, Albert Rösti, zum Gespräch. Nebst einer angeregten Diskussion über die Energiestrategie wollte Schaer vom Bundesrat wissen, wie dieser den Stellenwert der Berufslehre einordne. «Die Berufslehre ist etwas immens wichtiges, für welche uns die ganze Welt beneidet», so Rösti. «Dem dualen System – also bereits während der Schulzeit praktische Erfahrung sammeln zu können, um danach nahtlos in der Bude loslegen zu können – müssen wir Sorge tragen.» Er bedauere jedoch ein wenig, dass die Maturitätsquote in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegen sei. Dieser Entwicklung sollte Einhalt geboten werden: «Es gibt keinen Unterschied, ob jemand den ‹Gymer› macht oder die Berufslehre abschliesst – wir benötigen die ganze Palette. Und wahrscheinlich hat jemand mit einer Berufslehre sogar mehr Möglichkeiten, Karriere zu machen als jemand, der stets nur theoretisiert hat.» Insbesondere die Berufe, welche im suissetec Campus gelehrt und gelernt werden, seien ganz wichtige Berufsbilder für die Zukunft. Und mit dem Neubau finde man nun optimale Übungsmöglichkeiten vor. Tags darauf, am Samstag, 16. November, konnten schliesslich alle Interessierten am Tag der offenen Tür einen Einblick in den Neubau von suissetec erhalten.
David Annaheim
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