Alfred Wittich
In Aarburg wurde eine Katzenausstellung durchgeführt.
Peter Frei.
Bild: zvg
Der in diesem Jahr abtretende Gemeindepräsident von Obergösgen, Peter Frei, blickt ein letztes Mal zurück auf das vergangene Jahr.
Peter Frei, «DAS ZELT» hat in diesem Jahr für viel Spektakel in Obergösgen gesorgt. Welche Rückmeldungen haben Sie aus der Dorfbevölkerung zum Anlass erhalten?
DAS ZELT war DER Anlass im Dorf und eine grosse Ehre für uns. Viele tolle Vorführungen und auch das 100-Jahr-Jubiläum der Raiffeisenbank werden in bester Erinnerung bleiben. Es gab sehr viele positive Feedbacks. Allerdings war unsere Bauverwaltung sehr gefordert, denn DAS ZELT war mitten im Dorf und es war kein Eventplatz wie bspw. derjenige im Schachen Aarau. Die direkten Anstösser hatten mit einigem Lärm zu kämpfen. Der Anlass war einmalig und wir danken allen für das grosse Verständnis.
Im Sommer konnte unter Federführung der Bürgergemeinde ein neuer Waldpfad mit interaktiven Stationen eröffnet werden, der auf viel positives Echo stösst. Auch sonst unternimmt Obergösgen viel, um für Familien attraktiv zu sein. Kann man sagen, dass die Gemeinde auch ohne gleichnamiges Label eine «kinderfreundliche Gemeinde» ist?
Die vielen schönen Spielplätze, Bänkli, den «Gschichtli-Weg» und auch den Waldpfad erachten wir als sehr wichtig. Es geht um Begegnungen und um Erlebnisse für die Bevölkerung. Labels brauchen wir in Obergösgen keine, wir wollen «einfach machen» und zwar für alle Altersgruppen. Der Waldpfad entstand aus einer Idee in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der Einwohner- und Bürgergemeinde und viele der Ratsmitglieder haben selber «Hand angelegt». Neu soll es im 2025 auch noch eine Gruppe «Burg-Geischter» geben, die Unterhaltsarbeiten macht. Die NOZ berichtete.
Auf welche weiteren Ereignisse in Obergösgen im Jahr 2024 blicken Sie mit positiven Erinnerungen zurück?
Für mich als Gemeindepräsident waren die vielen Gespräche und Begegnungen mit der Bevölkerung sehr wichtig. Im Dorf machen die Leute mit und sie schätzen es, wenn etwas läuft. Sei dies ein Neujahrsapéro, Dorfmäret, Schwingfest oder Beizlifest. Der Zusammenhalt ist hervorragend und die Stimmung sehr gut.
Von den Geschäften war sicher die Ortsplanung sehr wichtig, die nach der öffentlichen Auflage nun in der Endphase ist. Aber auch die Schule, für die wir gegen Ende Jahr sehr positives Feedback vom Kanton erhalten haben. Es gäbe noch vieles zu erwähnen…
Welches waren die grössten Herausforderungen für die Gemeinde im Jahr 2024?
Der Anspruch der Bevölkerung nahm zu und einige denken, dass die Gemeinde alle ihre Probleme lösen muss. Wir hatten ein paar personelle Herausforderungen zu meistern, was wir geschafft haben. Ein Riesenthema sind immer die Finanzen und das wird so bleiben, wenn ich ans Budget 2025 denke. Der Spielraum für die Gemeinden wird immer kleiner, viele Ausgaben können nicht mehr direkt beeinflusst werden.
Welche wichtigen Projekte möchte der Gemeinderat bis zum Legislaturende noch aufgleisen oder erfolgreich abschliessen?
Im 2025 stehen Wahlen an, d. h., die neue Legislatur und die Behördenzusammensetzung müssen geplant werden. Von alleine melden sich selten Leute. Es gilt zwei neue Gemeinderäte zu finden und ein neues Präsidium. Wir wollen so viele Pendenzen wie möglich noch erledigen und die ersten Weichen stellen für die neue Legislatur. Neue Mitarbeiter auf der Verwaltung werden bis dann an Bord sein und diese gilt es optimal ins Team zu integrieren.
2025 treten Sie nicht mehr zur Wiederwahl an. Würde man eine Umfrage machen, welche/r Gemeindepräsident/in in der Region volksnah ist, Sie würden mit grosser Wahrscheinlichkeit weit oben rangieren. Ist dieser Kontakt auf Augenhöhe mit der Bevölkerung auch das, was Sie an Ihrem Amt am meisten schätzen?
Wenn dem so wäre, gegebenenfalls weil ich neben dem Präsidium noch ein paar andere Sachen mache in der Region. Die Bevölkerung und die vielen Kontakte in die Vereine, Verbände oder Kanton lagen mir immer sehr am Herzen. Auch wenn einige zu mir sagen, «dann mach doch weiter, Du hast doch Spass». Ich glaube, es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Neue Ideen und Veränderungen sind wichtig!
Sie haben das letzte Wort.
Ich möchte ganz speziell der NOZ danken für die vielen Jahre Zusammenarbeit. Die allgemeine Zeitungslandschaft hat sich in den letzten Jahren leider nicht verbessert. Die Region verliert immer mehr an Bedeutung. Die NOZ schaut noch für uns, DANKE! Wir Politiker werden oft kontaktiert von Journalisten und müssen extrem aufpassen, was wir sagen. Und am Ende wird man in die Pfanne gehauen wie ein Kollege im Nachbardorf. Oder es wird eine Story aufgebauscht, ohne dass etwas dahinter steckt, nur um die Leserzahlen zu erhöhen, wie es mir selber geschehen ist.
Interview: David Annaheim
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