Thomas A. Müller
Lostorfs Gemeindepräsident blickt zurück auf das Jahr 2024
Sonntag, 26. Januar 2025
Von links: Pedro Lenz, Samir, Alex Capus und Catherine Müller.
Bild: zvg
Olten Über 100 Besucherinnen und Besucher fanden sich Mitte Dezember im Kino Capitol ein. Gezeigt wurde der neue Film des Regisseurs Samir «Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer». Wie die grösste Migrationswelle nach dem zweiten Weltkrieg Anfang der 1960er Jahre die Gesellschaft geprägt hat, welche politischen Auswirkungen sie hatte und hat, machten sowohl der Film, das anschliessende und der rege Austausch unter den Besuchenden deutlich.
Hautnah wurde das Publikum Zeuge vieler Schicksale von Migrantinnen und Migranten: Geschichten von Frauen und Männer, die in Fabriken, auf dem Bau, in der Gastronomie und in der Landwirtschaft ihre Arbeitskraft einsetzten. Geschichten von Integration und Freundschaft, Geschichten von Ausgrenzung und Diskriminierung. Gesprächsfetzen, aufgeschnappt beim Apéro, wie «ja, wir waren die einzigen Buben mit schwarzen Haaren in der Klasse, die Tschinggen halt…» und andere Erinnerungen aus der eigenen Vergangenheit machten deutlich, wie prägend jene Zeit für viele «Fremdarbeiter/innen» aus dem europäischen Süden war. Menschen, die einen grossen Beitrag zur Prosperität der Schweiz geleistet haben und dabei selber oft unter schwierigen Bedingungen leben mussten.
Im anschliessenden Gespräch berichteten der Regisseur Samir und die Schriftsteller Pedro Lenz und Alex Capus von ihren persönlichen Erfahrungen. Es wurde darüber diskutiert, wie die Migration die Gesellschaft, die Kulinarik und Kultur aber auch insbesondere die Politik beeinflusst hat. Fazit: Migration ist nichts Gestriges. Migration ist Realität, ist aktuell und geht uns alle an. Gemäss Bundesamt für Statistik (Zahlen von 2021) leben in der Schweiz rund 39% Menschen mit einem direkten oder indirekten Migrationsbezug.
Die Diskussion hätte noch bis weit in die Nach weitergeführt werden können. Sie entliess das Publikum mit vielen Impulsen ins weitere Abendprogramm und Wochenende.
Silvia Petrelli
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