Roman Fischer
Der Busbetrieb Olten Gösgen Gäu AG lädt zum Tag der offenen Tür
Von links nach rechts: Die neu Kandidierenden für den Solothurner Ständerat Christian Imark (SVP), Remo Ankli (FDP), Gesprächsführer und Präsident der Grauen Panther Ruedi Fasnacht, Franziska Roth (SP) und Felix Wettstein (Grüne).
Bild: Paul von Wartburg
Olten Wer an diesem tropischen Abend den Weg zur öffentlich ausgeschriebenen Wahlveranstaltung der Grauen Panther Region Olten unter die Füsse genommen hatte, tat dies bestimmt nicht nur, um im Gemeindesaal des Stadthauses etwas Abkühlung zu finden. Vielmehr waren das politisch interessierte Ü50/60er, mehrheitlich Mitglieder des Vereins, der sich die Sicht- und Hörbarkeit dieser Generation auf die Fahne geschrieben hat.
Gastgeber Stadtpräsident Thomas Marbet höchstpersönlich markierte während des ganzen Anlasses seine willkommene Präsenz. Als Moderator fungierte Präsident Ruedi Fasnacht, der gleich zu Beginn klarstellte, warum Pirmin Bischof (Mitte) als bisheriger und wieder antretender Standesvertreter nicht anwesend sei (bisherige kennt man ja bereits). So waren es denn SVP-Nationalrat Christian Imark, Grünen-Nationalrat Felix Wettstein, SP-Nationalrätin Franziska Roth, der amtierende FDP-Regierungsrat Remo Ankli und Dieter Künzli von der GLP, amtierender Gemeindepräsident von Breitenbach, die sich vorstellen durften und sich den Fragen Fasnachts zu stellen hatten.
Hauptthema war die Gesundheitspolitik mit den hinlänglich bekannten ungesunden Neben- und Wechselwirkungen wie überteuerten Medikamentenpreisen, stets steigenden Krankenkassenprämien (für Franziska Roth sollten sie nicht mehr als 10 Prozent eines Haushaltseinkommens betragen). Für Imark treiben anhand eines genannten Beispiels auch teils fragwürdige, unnötige oder gar kontraproduktive Operationen und Eingriffe die Kosten in die Höhe. Für Künzli könnte eine 5-Franken-Grundgebühr die Schwelle zu einem Arztbesuch erhöhen. Für Wettstein ist der Grund für die explodierenden Kosten nicht in der steigenden Lebenserwartung zu suchen (heute würden die Menschen zwar älter, seien aber bedeutend fitter und gesünder als früher). Für mehr Wettbewerb unter den Spitälern und Versicherern werben Künzli und Ankli – dem widersprechen Roth und Wettstein vehement – wie auch für die Anerkennung der riesigen Verdienste der Pharmaindustrie um Forschung und Entwicklung und als Arbeitgeberin. Warum sich nicht wieder einmal Gedanken machen über eine Einheitskasse bzw. Gemeinschaftskasse (Wettstein)? Dass dieses Thema auch in der neuen Legislatur stark beschäftigen wird und das beste Rezept noch niemand gefunden hat, darüber waren sich alle einig.
Für eine überaus gelungene Veranstaltung sprechen die anregenden Diskussionen beim Apéro über die Parteigrenzen hinweg, an dem sämtliche sich neu zur Wahl Stellenden noch über eine Stunde lang verweilten. Wahlkampf sieht definitiv anders aus (Politkultur, wie man sie sich wünscht).
Als parteiunabhängige und konfessionell neutrale Organisation verzichten die Grauen Panther bewusst auf eine Wahlempfehlung für die Abstimmung vom 22. Oktober 2023.
Verena Herzog
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