Mattia Iannaccone
Der neue Vespa Club Olten stellt sich vor
An der Gründungsversammlung der IG Ortsbildschutz fand ein reger Austausch statt.
Bild: zvg
Am Montagabend, 21. März, fand in Olten mit fast 80 Teilnehmenden die Gründungsversammlung der Interessengemeinschaft (IG) Ortsbildschutz Olten statt. Die hohe Teilnehmerzahl verdeutlichte, dass das Anliegen einen empfindlichen Nerv der betroffenen Bevölkerung getroffen hat.
Olten Die neue IG setzt sich für einen sachgerechten Schutz des historischen Ortsbildes ein, ohne dabei notwendige Modernisierungen und energetische Sanierungen zu erschweren. Hintergrund der Initiative sind die kürzlich verschärften Gestaltungsrichtlinien für Gebäude in den Ortsbildschutzzonen ausserhalb der Altstadt. Hauseigentümer/innen und Bewohner/innen kritisieren, dass diese Vorgaben eine praxisnahe Sanierung sowie den Einsatz nachhaltiger Energielösungen erheblich einschränken. Besonders betroffen sind Dachsanierungen, Fassadendämmungen und Photovoltaikanlagen, die in vielen Fällen nur unter hohen Zusatzkosten oder gar nicht mehr umsetzbar sind.Die Praxis der Altstadtkommission, welche für Bauvorhaben in den geschützten Quartieren zuständig ist, führte während der Veranstaltung zu teilweise emotionalen Voten. Besonders eindrücklich war die Präsentation von Reto Wildhaber, die aufzeigte, mit welch massiven Einschränkungen Gebäudebesitzer aktuell rechnen müssen. Insbesondere Nutzung von Dachstöcken als Wohnraum ist infolge der nur noch minimal zulässigen Dachfenster und Lukarnen künftig praktisch ausgeschlossen.Während der Gründungsversammlung tauschten sich zahlreiche Anwesende über ihre Erfahrungen mit der Altstadtkommission aus. In intensiven Diskussionen wurden Herausforderungen benannt und erste Lösungsansätze erarbeitet.
Die IG Ortsbildschutz Olten verfolgt nun folgende Ziele:
Konstruktiver Dialog mit den Behörden: Die IG möchte als zentrale Anlaufstelle für Anliegen von Hauseigentümern in den betroffenen Zonen dienen und den Austausch mit der Stadt intensivieren.
Öffentlichkeitsarbeit und politische Einflussnahme: Durch Medienarbeit und gezielte, parteiübergreifende politische Initiativen soll eine Überprüfung und Anpassung der aktuellen Regelungen angestossen werden.
Unterstützung für Betroffene: Hauseigentümer sollen durch die IG besser informiert und vernetzt werden, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und ihre Interessen gegenüber den Behörden zu vertreten.
Eine gute Gelegenheit, diese Anliegen unmittelbar einzubringen, stellt die noch bis am 7. April dauernde Mitwirkung zur Ortsplanungsrevision Olten unter mitwirken-olten.ch dar. Die betroffenen Grundeigentümer wurden aufgefordert, aktiv an dieser Mitwirkung teilzunehmen und sich zu den verschärften Gestaltungsrichtlinien der Altstadtkommission zu äussern.
Die Initiatoren der IG rufen weitere Interessierte auf, sich dem Engagement anzuschliessen. «Unser Ziel ist eine praxisnahe Balance zwischen Ortsbildschutz und zukunftsorientierter Bauweise», so ein Sprecher der Gruppe. Für weitere Infos steht die IG unter info@igo-olten.ch zur Verfügung.
pd
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