Thomas A. Müller
Lostorfs Gemeindepräsident blickt zurück auf das Jahr 2024
Sonntag, 26. Januar 2025
Nach 56 Jahren ziehen in Olten erstmals wieder Kinder in ein neues Schulhaus ein. Am vergangenen Montag fand die offizielle Schlüsselübergabe der Kleinholz-Schulanlage statt; mit der ganzen Bevölkerung wird dann im September gefeiert.
Olten Wo sich früher neben der Oltner Stadthalle noch ein grüner Rasen als Fussball-Trainingsfeld befand, wurde in den letzten zwei Jahren fleissig gebaut. Das Resultat dieser 40 Millionen teuren Investition: Ein neues Schulhaus mit Raum für zwölf Primar- und vier Kindergartenklassen, Tagesstrukturen, Werkplätze und mehr. Ebenfalls Teil der Anlage sind eine Dreifachturnhalle für den Schul- und Vereinssport sowie eine grosszügige Aussenanlage, von der nicht nur die «Bewohner» des Schulhauses, sondern alle Oltnerinnen und Oltner profitieren sollen. Entsprechend gross war die Freude bei Oltens Baudirektorin Marion Rauber bei der Schlüsselübergabe an Schul- und Sportdirektor Nils Loeffel: «Wir haben ein schlüsselfertiges Schulhaus – und was für eines!» Ihr Dank ging an alle, die mit viel Leidenschaft dazu beigetragen hatten, dass die Türen zum neuen Schulhaus nun geöffnet werden können. Am meisten Applaus erntete Projektleiter Daniel Christen, der besonders viel Engagement an den Tag gelegt hatte und die Anlage aller Unkenrufe zum Trotz («ihr werdet ja eh nicht rechtzeitig fertig») fristgerecht «abliefern» konnte.
«Die Schulanlage setzt ein Zeichen für eine zeitgemässe Baukultur in unserer Stadt», meinte Stadtbaumeister Kurt Schneider. Und: «Sie erfüllt mehr als nur einen Lehrplan. Sie bringt ein Quartier zusammen und macht das Areal zu einem Treffpunkt.» Für das Architekturbüro neff neumann architekten ag sei es zudem ein Glücksfall gewesen, dass im Rahmen des «Kunst am Bau»-Wettbewerbs der grösste Brunnen zur Umsetzung vorgeschlagen wurde, berichtete Architektin Barbara Neff. Denn dieser passe am besten zu den grosszügigen Dimensionen der Aussenanlage.
Noch nie habe das Architektinnen-Team erlebt, dass schon von Projektbeginn weg ein pädagogisches Konzept vorgelegen habe. «Man hat uns gesagt, was zu bauen sei und wie unterrichtet werden soll», so Barbara Neff. Dazu gehörten mitunter Ideen von Lernlandschaften und dass es nicht immer nur um das klassische Schulzimmer gehe, sondern auch um die ganzen Erschliessungen inklusive der Korridore.
Die Schulleiterin der neuen Anlage, Friederike Triebel, durfte nicht nur bei sich, sondern auch beim Anblick der anwesenden Lehrpersonen eine grosse Freude feststellen, da deren Schülerinnen und Schüler künftig von der modernen Lerninfrastruktur und umfangreichen Werkräumen profitieren können. «Während im Hübeli-Schulhaus vor 100 Jahren noch frontal in einem schönen Haus mit breitem Flur und grossen Klassenzimmern, ausgerichtet auf grosse Klassen, unterrichtet wurde, haben wir heute andere Vorstellungen, wie wir mit unseren Schülerinnen und Schülern zum Ziel kommen.» Das Unterrichtsverständnis sei vor allem darauf fokussiert, dass die Kinder selbstständig und individuell lernen können. «Grundvoraussetzung dafür ist, dass sie in einer positiven Atmosphäre lernen können», meinte Triebel. Das neue Schulhaus bietet dazu unter anderem flexible Lernräume, die sich einfach und vielseitig umgestalten lassen. Ebenfalls auffallend: Es gibt kaum einen Raum, in den man nicht von draussen hineinblicken kann; und mit «draussen» ist nicht nur von ausserhalb des Gebäudes gemeint: Entweder sind die Türen mit Fenstern versehen oder direkt neben den Türen befinden sich Glasscheiben, welche Einblick in den Unterricht gewähren. Die Zeiten haben sich in der Tat geändert.
Eine klare Verbesserung stellt das Schulhaus zudem in organisatorischer Hinsicht für die Schulleitung dar: War Friederike Triebel bisher für die Schulstandorte Hübeli, Zementi und den Kindergarten Kleinholz verantwortlich, werden diese nun alle unter einem Dach vereint.
«Für mich ist es nach wie vor unglaublich, was in den letzten gut zwei Jahren passiert ist», erinnert sich Bildungs- und Sportdirektor Nils Loeffel. «Als wir seinerzeit im Mai 2022 den Spatenstich durchführten, konnten ich und viele weitere Anwesende uns noch nicht richtig vorstellen, wie das Ganze im Juli 2024 wirklich aussehen wird.» Umso beeindruckender sei es, dass nun der erste Teil der Schulhauseröffnung gefeiert werden könne. «Wie schon damals beim Spatenstich gesagt, ist der Bau für all jenes verantwortlich, das man im Schulhaus berühren, begehen und anschauen kann. Nun sind wir von der Direktion Bildung und Sport an der Reihe, das Gebäude zum Leben zu erwecken.»
Unterrichtsbeginn ist am 12. August. Ab diesem Tag soll auch die Aussenanlage mit Spielplatz und Parkanlage für die Bevölkerung zugänglich sein. Die eigentliche Eröffnungsfeier für die Bevölkerung findet am Samstag, 21. September, von 11 bis 18 Uhr statt.
David Annaheim
Lade Fotos..