Maja Reinmann
Zum 40. Mal wird das Obergösger Beizlifäscht durchgeführt
Anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums des Busverkehrs zwischen Olten und Stüsslingen führte die Busbetrieb Olten Gösgen Gäu AG (BOGG) am 15. August im Busdepot in Wangen bei Olten erstmalig einen Mobility Brunch durch. Als Input-Redner konnte niemand Geringeres als Bundesrat Albert Rösti gewonnen werden.
Wangen bei Olten Er musste nicht mal vor Ort sein, um Werbung für den geplanten Ausbau der A1 zu machen, erschien Bundesrat und UVEK-Vorsteher Albert Rösti doch mit 20-minütiger Verspätung zum BOGG-Mobility Brunch, weil er im Stau steckte. Die geladenen Gäste, Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen öffentlicher Verkehr, Energie, Transport und Verwaltung, überbrückten die Zeit derweil im angenehm kühlen Busdepot mit Smalltalk und Umtrunk. «Das ist nun wirklich eine Premiere», schmunzelte Rösti in Bezug auf die Begrüssung durch BOGG-Verwaltungsratspräsident Peter Schafer, der ihn als «Superheld der Mobilität» bezeichnete. Das Schöne als Bundesrat sei es, dass man in den direkten Kontakten viele positive Rückmeldungen erhalte und dies ein anderes Bild wiedergebe, als tags drauf jeweils in der Zeitung zu lesen sei. Rösti sei es stets ein Anliegen, Einblick in unterschiedliche Betriebe zu erhalten, um die Rückmeldungen und Bedürfnisse direkt vor Ort einzuholen. Er gratulierte der BOGG zum 100-Jahre-Jubiläum des öffentlichen Nahverkehrs in Olten und dankte den Mitarbeitenden für ihren täglichen Einsatz.
Die Anwesenheit Röstis, so Schafer in seiner Begrüssungsrede, zeige, dass der öffentliche Busverkehr nicht nur im Herzen der Menschen, sondern auch in der Politik einen wichtigen Platz einnehme. Allerdings wünsche sich Schafer, dass dem Busverkehr dieselbe Priorität zuteil komme wie dem Bahnverkehr: «Weshalb sollten auf Nebenlinien zu Randzeiten halbleere Züge verkehren, während Busse mit demselben Komfort die richtigen Dimensionen aufweisen, aber einiges wirtschaftlicher betrieben werden könnten?» Unterschiedliche Finanzierungstöpfe für den Orts- und Agglomerationsverkehr, langwierige Finanzierungsdebatten mit den Kantonen und Unklarheiten bezüglich der Ansprechpartner würden den Transformationsprozess kompliziert machen.
Albert Rösti nehme diese Botschaft gerne entgegen und mit nach Bern. Die grosse Flexibilität des Busverkehrs habe in der Tat einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Regionalzug. Das Problem sei einfach, dass beim Ausbau der Bahninfrastruktur der Widerstand kleiner sei. Er machte darauf aufmerksam, dass natürlich auch für den öffentlichen Verkehr Strassen benötigt werden, die möglichst nicht verstopft sind. «Dies sind sie aber, wenn wir auf den Autobahnen zu wenig Platz haben.» Gerade in dieser Region sei es ein aktuelles Problem, wenn mittels GPS der Umweg über die Dörfer gesucht werde.
Nach dem Input-Referat von Rösti gab Slampoet Kilian Ziegler mit viel Wortwitz eine Hommage an die BOGG zum besten: «Der Bus ist pure Entspannung, deshalb heisst es ja auch Ohmmmnibus. Wenn ich Bus fahre, bin ich wie ein gekauftes Billet – ich bin gelöst.»
Während sich die Gäste zum Abschluss an den eigentlichen Brunch machen konnten, stand für Albert Rösti zuerst noch eine andere Aktivität auf dem Tagesprogramm: Selfies mit BOGG-Angestellten machen und Unterschriften geben. Ja, sogar ans Steuer eines E-Busses durfte er sich zu Fotozwecken noch setzten. Denn welcher Superheld braucht schon ein Batmobil, wenn er ein BOGG-Mobil haben kann?
David Annaheim
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