Philipp Felder
Die RFU ist neu auch für das Areal der Coop Verteilzentrale in Wangen zuständig
Die abtretende Verwaltungsratspräsidentin der Alterszentren GAG, Johanna Bartholdi, mit ihrem Nachfolger Andre Grolimund.
Bild: zvg
Am Samstagmorgen, 28. Juni, trafen sich in Egerkingen die Verwaltung und die Delegierten zur 23. ordentlichen Generalversammlung der Alterszentren GAG. Auf der Traktandenliste stand der Jahresbericht, die Jahresrechnung sowie die Durchführung der Neuwahlen für die kommende Amtsperiode.
Egerkingen Die amtierende Verwaltungsratspräsidentin, Johanna Bartholdi, begrüsste die Anwesenden mit einem Zitat von Franz von Assisi «Wo Liebe ist, gibt es keine Furcht; wo Geduld ist, gibt es keinen Zorn; wo Fröhlichkeit ist, gibt es keinen Geiz». Mit diesen Worten beschrieb Bartholdi die gelebte Vision der GAG (Genossenschaft für Altersbetreuung und Pflege Gäu) sehr treffend – herzlich, wertschätzend und menschlich. Zum Leitbild gehört zudem eine ergebnisorientierte Führung der Institution, was im vergangenen Jahr aber wiederum schwerfiel. Wie bereits in den vergangenen zwei Jahren musste auch im Jahr 2024 ein operativer Verlust ausgewiesen werden. Dieser ist zwar weniger hoch als das kalkulatorische Manko aus den effektiven Kosten pro Pflegeminute und den vom Regierungsrat bewilligten Kosten pro Pflegeminuten, die weiterverrechnet werden können, es reicht aber nicht für eine ausgeglichene Jahresrechnung.
Bartholdi betonte die Wichtigkeit der zwischenmenschlichen Aspekte – so seien Liebe und Fürsorge, Geduld und Zeit sowie Fröhlichkeit und Humor unverzichtbare Bestandteile in der Pflege und Betreuung der Bewohnenden. Damit das Gesundheitswesen der alternden Gesellschaft qualitativ und quantitativ würdige Leistungen erbringen kann, braucht es eine Enttabuisierung der bestehenden Ängste in Bezug auf die steigenden Kosten im Gesundheitswesen. Die Politik muss Antworten finden, so Bartholdi. Die Regulatorien bezüglich der Taxverfügungssystematik machen die Erfüllung von Jahr zu Jahr schwieriger.
Die Alterszentren GAG unterstützen deshalb die Beschwerde der Solothurner Alters- und Pflegeheime beim Verwaltungsgericht gegen die Festlegung der Heimtaxen. Aufgrund des Wechsels zum Rechnungsmodell Swiss GAAP FER und des Einfrierens der Taxen auf dem Kostenniveau von 2022 können viele Heime ihre Vollkosten nicht mehr decken. Auch bei der GAG führt dies zu strukturellen Querfinanzierungen und einem zunehmenden Liquiditätsrisiko. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der GAG haben deshalb beschlossen, sich dem juristischen Vorgehen anzuschliessen, um eine Überprüfung der gesetzlichen Grundlagen und eine nachhaltige Finanzierung sicherzustellen.
Nach neun Jahren tritt Johanna Bartholdi als Verwaltungsratspräsidentin zurück. Mit einem humorvollen Gedicht, vorgetragen vom Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung, wurde der scheidenden Präsidentin gedankt und ihr ein Präsent übergeben. Das Präsidium übernimmt André Grolimund, Gemeindepräsident aus Härkingen. Jasmin Fischer (Neuendorf) wurde als neues Mitglied des Verwaltungsrats einstimmig gewählt, zudem wird Freddy Kreuchi (Gemeindepräsident von Balsthal) zum Beisitzer des Verwaltungsrats ernannt. Die bisherigen Mitglieder des Verwaltungsrats wurden für die Geschäftsjahre 2025 – 2029 erneut gewählt. Alle Anträge wurden einstimmig angenommen. Die zurücktretende Bartholdi bedankte sich bei der Verwaltung und den Delegierten für das Engagement und die vergangenen Jahre.
Der Jahresbericht und die Jahresrechnung der GAG Genossenschaft für Altersbetreuung und Pflege ist auf der Webseite www.alterszentren-gaeu.ch einsehbar.
Mélanie Enz
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