Alfred Wittich
In Aarburg wurde eine Katzenausstellung durchgeführt.
Daria Hof am vergangenen Maimarkt in Wangen bei Olten, mit ihren Parteikollegen Florian Wüthrich und Laurent Karrer (beides Gemeinderäte) und Martin Benz.
Bild: zvg
Das Jahr 2023 ruft bei der Gemeindepräsidentin von Wangen bei Olten, Daria Hof, viele positive Erinnerungen hervor. Gleichzeitig bring die Zukunft auch Herausforderungen mit sich.
2023 hat die Wangner Bevölkerung mit einem klaren Ja zur Sanierung Schulhaus Hinterbüel 2 sowie dem Neubau Hinterbüel 3 ein deutliches Zeichen für Investitionen in die Bildung gesetzt. Wie gross war die Erleichterung nach den Abstimmungen und wie sieht der Fahrplan der beiden Projekte aus?
Wenn man als strategische Behörde beim Souverän für vorgeschlagene Projekte in Sachen Schulraumplanung eine deutliche Zustimmung erhält, erfreut einen dies ungemein. Damit wird ein positives Zeichen für Investitionen in die Bildung gesetzt. Dem Gemeinderat ist es ein grosses Anliegen, den Schulstandort Wangen bei Olten höchst attraktiv zu halten. Dazu tragen unter anderem das vom Gemeinderat verabschiedete Investitionsprogramm in die informatische Bildung bei, welches vom Souverän bereits 2022 bewilligt wurde (Informatikkonzept 2023 – 2026, rund CHF 875'000.), die Unterstützung von Ski- und Klassenlagern, welche andernorts Budgetstreichungen zum Opfer fielen, und nun die genehmigten Kredite in den Erhalt und die Erweiterung einer Schulanlage. Der Fahrplan sieht wie folgt aus:
Sanierung Hinterbüel 2: Die 1. Etappe ist 2023 bereits erfolgt: Dachsanierung und Photovoltaik. 2. Etappe 2024: Gebäudehülle Fassade (ohne Fenster – die sind bereits saniert). 3. Etappe 2025: Optimierung Statik (Brandschutz und Erdbebensicherheit), Fluchtwegsicherheit, Barrierefreiheit. Beim Neubau Hinterbüel 3 soll der Baustart im 4. Quartal 2024 oder spätestens im Januar 2025 erfolgen. Die Inbetriebnahme ist im Mai 2026 für das Schuljahr 2026/2027 vorgesehen.
Über welche weiteren Ereignisse haben Sie sich 2023 als Gemeindepräsidentin gefreut?
Wer im Amt des Gemeindepräsidenten, der Gemeindepräsidentin ist, hat viele herausfordernde, verantwortungsvolle, teils kräfte- und nervenzehrende Aufgaben zu erfüllen. Dazu ist oft ein «breiter Rücken» gefragt. Entsprechend Kraft gebend sind Anlässe und Einladungen, welche einen Sonne tanken lassen. Davon gab es im 2023 einige. Ich durfte zweimal ein Jubiläumsessen mit Seniorinnen und Senioren durchführen, welche runde Geburtstage zu feiern hatten. Die Senioren- und Seniorinnen-Reise war ein weiterer Höhepunkt, bei welchem ich Zeit mit der älteren Generation verbringen konnte. Der Gartenbauverein feierte sein 100-jähriges Jubiläum, ich war als Gast eingeladen und überbrachte meine Grussworte. Mit der jüngeren Generation fand ein weiterer kulinarischer Anlass statt: Die Jungbürgerfeier, an welcher wir einen Kochwettbewerb veranstalteten. Zusammen mit meinen Parteikollegen haben wir an beiden Märkten in Wangen bei Olten teilgenommen und einen Stand betrieben. Dies sind schöne Gelegenheiten, um mit der einen oder dem anderen einen Schwatz zu halten. Die Regionalfeuerwehr Untergäu nahm mich mit zu einer ihrer Übungen, wobei ich einen grossartigen Einblick in die Schulungstätigkeiten erleben durfte. Wir waren eingeladen zum Lucerne Festival im Kultur- und Kongresszentrum Luzern, zum Weinfest in unserer Partnergemeinde Traben-Trarbach und zum kollegialen Austausch und geselligem Beisammensein mit dem Rat unserer Bürgergemeinde. Weiter konnte ich an der Eröffnung der Schützi mit dem neuen Programm, organisiert von Nina Knapp, und der Eröffnung der Erweiterung der BOGG und Neueröffnung der MFK als Gast teilnehmen. Für diese tollen Erlebnisse und Einladungen bedanke ich mich an dieser Stelle herzlichst.
Nach den eingangs erwähnten Investitionen in die Bildung bleibt für weitere grössere Projekte derzeit kaum Geld übrig. Wie viel enger muss die Gemeinde den Gürtel in den kommenden Jahren schnallen?
Die Investitionen der kommenden fünf Jahre werden vom Gemeinderat regelmässig bezüglich Notwendigkeit und Dringlichkeit geprüft. Wir haben aufgrund der grossen finanziellen Belastung der kommenden Jahre den Betrachtungs- und Diskussionsraum sogar auf zehn Jahre erweitert. Dabei halten wir uns an den Grundsatz: «So viel wie nötig!», womit wir Aufschübe möglichst vermeiden möchten. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass Investitionen, welche jährlich aufs Neue zurückgestellt werden, schliesslich unumgänglich werden und teurer ausfallen, als einst geplant.
Die Investitionen belasten natürlich die Erfolgsrechnung. Entsprechend werden die einzelnen Kontostellen von nicht gebundenen Ausgaben sehr intensiv bezüglich Notwendigkeit und Einsparmöglichkeiten diskutiert. Auch im Budgetprozess 2023 fürs Budget 2024 hat der Gemeinderat den Rotstift ansetzen müssen.
Welche weiteren Herausforderungen stehen in diesem Jahr für Wangen an?
Die Finanzbelange werden weiterhin herausfordernd bleiben. Die Gemeinden in unserer Region stehen allesamt vor denselben Schwierigkeiten: Die Bevölkerungszahlen steigen, entsprechend steigen auch die Investitionen in Schulraum und Bildung, Erschliessungen von neuen Quartieren, soziale Wohlfahrt und Erhalt und Ausbau weiterer Infrastrukturen. Die finanzielle Entwicklung ist somit kontinuierlich zu kontrollieren und regulieren. Weiter überarbeitet die AG Ortsplanungsrevision den ersten Entwurf, welcher nun aus der ersten Vorprüfung durch den Kanton Punkte mit Optimierungsbedarf aufzeigt. Parallel dazu arbeitet der Gemeinderat intensiv an der Entwicklung der Gemeinde weiter, kann hoffentlich den Spatenstich für das neue Schulhaus vornehmen und schliesslich Ende Jahr gespannt die neuen Kandidaturen für die Erneuerungswahlen im April 2025 entgegennehmen.
Interview: David Annaheim
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