Zeit für Wandel

Der UBS Wettbewerbsindikator bewertet alle zwei Jahre die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Kantone. Während einige Kantone florieren, zeigt sich, dass Solothurn sein volles Potenzial noch nicht ausschöpft, insbesondere im Vergleich zu seinen dynamischeren Nachbarn Aargau und Baselland.

Gemäss UBS könnte der Kanton Solothurn seine wirtschaftliche Position deutlich verbessern, indem er insbesondere in den Bereichen Innovation, Bildung und Infrastruktur gezielt investiert. Der Mangel an politischer Initiative wird im Wettbewerbsindikator deutlich kritisiert.

Der Kanton Solothurn muss vor allem Kooperationen zwischen Hochschulen und Unternehmen stärker fördern und die digitale Infrastruktur ausbauen. Das «Kreislaufzentrum der Elektromobilität» im Areal der ehemaligen Papierfabrik Biberist und das Digitalisierungsprogramm «SO!Digital» der kantonalen Verwaltung sind Schritte in die richtige Richtung.

Die Region Olten als wirtschaftliches Zentrum des Kantons hat das Potenzial, eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Zu prüfen wäre die Schaffung eines Technologieparks, welcher als Inkubator für Innovationen dienen könnte. Mit der bereits ansässigen Fachhochschule sind die Voraussetzungen dazu gegeben. Ein gutes Beispiel ist das Programm KI-4-KMU, welches Unternehmen unterstützt, Künstliche Intelligenz in den hiesigen Unternehmen besser zu verankern.

Weiterer Handlungsbedarf besteht auch in der Steuerpolitik. Der Kanton Solothurn gehört trotz der letzten Steuerreform noch nicht zu den Top-Standorten. Dabei zeigen Beispiele wie der Kanton Luzern eindrücklich, dass sich Steuersenkungen positiv auswirken. Dank attraktiven Steuersätzen spült die OECD-Mindestbesteuerung in Luzern 400 Mio. Franken mehr in die Staatskasse, während im Kanton Solothurn die Mehreinnahmen wohl unter einer Million Franken bleiben.

Solothurn und Olten müssen sich entscheiden, ob sie weiterhin im «Es esch emmer eso gsi»-Modus unterwegs sein oder mutige Schritte unternehmen wollen, um durch verbesserte Rahmenbedingungen die Basis für eine florierende wirtschaftliche Zukunft zum Wohl von uns allen zu legen.

Daniel Probst, FDP Olten