Martin Richiger
Die neue Gruppe "Burg-Geischter" will der Gemeinde Obergösgen mit Arbeitseinsätzen etwas…
Alexia Thanasis aus Wangen bei Olten kreierte im Rahmen ihrer Maturaarbeit eine informative Broschüre über die Lebensräume und Biodiversität in der Huppergrube.
Wangen bei Olten Zwischen Kappel und Wangen bei Olten auf Rickenbacher Grund gelegen, wurde die Huppergrube Anfang des letzten Jahrhunderts zum Abbau von Huppererde und später als Kehrichtablagerungsplatz genutzt. 1964 schliesslich wurde sie unter Schutz gestellt und wird seither vom Natur- und Vogelschutzverein Wangen bei Olten (NVVW) gepflegt. Alexia Thanasis wohnt selbst nur fünf Minuten mit dem Fahrrad vom Naturschutzgebiet entfernt und hat im Rahmen ihrer Maturaarbeit in Zusammenarbeit mit dem NVVW eine Broschüre über die Lebensräume sowie die Biodiversität der Huppergrube erstellt.
Bis die Broschüre jedoch angefertigt werden konnte, galt es zuerst das benötigte Wissen anzueignen. Dies geschah unter anderem mit Material der Naturschutzorganisation BirdLife Schweiz, einer Führung im Naturmuseum Olten und einem Interview sowie einer Begehung vor Ort mit Verena Schenk, der Präsidentin des NVVW, welche Alexia Thanasis mit ihrem grossen Wissensschatz eine grosse Hilfe war.
Aber es wurde auch angepackt: Die 19-Jährige half bei zwei Arbeitstagen des NVVW in der Huppergrube mit und erfuhr am eigenen Leib, dass das Biotop einer entsprechenden Pflege bedarf. So müssen die Weiher gereinigt werden, da sie ansonsten verlanden würden. Das bedeutet: Zu viele Ablagerungen würden sich ansammeln, was eine Abnahme des Sauerstoffgehalts und die Entstehung von Faulstandorten zur Folge hätte.
In der nun vorliegenden Broschüre erhalten Interessierte einen spannenden Einblick in die verschiedenen Lebensräume der Huppergrube. Diese leisten einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Und diese sei wichtig, da gemäss Bundesamt für Umwelt aktuell mehr als ein Drittel aller untersuchten Arten und fast die Hälfte aller Lebensraumtypen bedroht sind, insbesondere durch die intensive Landnutzung. Die Weiher der Huppergrube bieten Lebensraum für Frösche, Libellen, Wasserläufer, Algen, Schilf, Molche, Vögel und mehr, während Steinhaufen mitunter als lokale Wärmeinseln für Reptilien und Amphibien dienen. Weiter ist der Broschüre zu entnehmen, dass auch Totholz eine tragende Rolle einnimmt. Auf dieses sind Tausende von Tierarten, Pilze und Flechten, Algen und Moose angewiesen. Jedoch fehle Totholz in Wirtschaftswäldern weitestgehend. Die Extensivwiese in der Huppergrube wiederum wird nach den Auflagen des Kantons gepflegt und nur zu ganz bestimmten Zeitpunkten gemäht, so dass die Wiese Raum für die Artenvielfalt bietet.
Ein Besuch der Huppergrube lohnt sich also nicht nur, um in der Natur Energie zu tanken, sondern auch, um bei genauerem Hinschauen ein wahres Kleinod für die Biodiversität zu entdecken.
David Annaheim
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