Thomas A. Müller
Lostorfs Gemeindepräsident blickt zurück auf das Jahr 2024
Sonntag, 26. Januar 2025
Iris Flükiger ist seit knapp zwei Jahren Präsidentin von «Gwärb Niederamt» und bei der Firma exigent in Schönenwerd für die Finanzen und das Marketing zuständig. zvg
Der Gewerbeverein «Gwärb Niederamt» entstand durch den Zusammenschluss der Gewerbevereine Dulliken, Däniken, Gretzenbach und Schönenwerd und besteht in seiner heutigen Form seit 2014. Präsidentin Iris Flükiger spricht darüber, weshalb sich eine Mitgliedschaft lohnt, über die Vorteile des Standorts Niederamt und die Herausforderungen, mit welchen sich die lokalen Betriebe derzeit konfrontiert sehen.
Iris Flükiger, was zeichnet Ihrer Meinung nach das Niederamt als Standort für das Gewerbe aus? Und wo ist noch Potenzial vorhanden?
Das Niederamt liegt strategisch günstig und ist gut an wichtige Verkehrswege angebunden. Dies erleichtert den Zugang zu regionalen und überregionalen Märkten sowie den Transport von Waren. Die solide Infrastruktur der Region ist für viele Unternehmen ein wichtiger Faktor bei der Standortwahl. Im Vergleich zu Grossstädten sind die Kosten für Mieten, Arbeitskräfte und andere betriebliche Ausgaben im Niederamt niedriger, was für Unternehmen attraktiv ist.
Wie viele Mitglieder zählt «Gwärb Niederamt» aktuell und wer kann alles Mitglied werden?
Der Verein hat derzeit eine Mitgliederzahl von 137. Jedes Unternehmen im Niederamt, unabhängig davon, ob es sich um eine Einzelfirma, eine GmbH oder eine AG handelt, wird herzlich eingeladen, dem Verein beizutreten.
Inwiefern profitieren Betriebe von einer Mitgliedschaft bei «Gwärb Niederamt»?
Durch eine Mitgliedschaft bietet sich die wertvolle Gelegenheit, nicht nur neue Kontakte zu knüpfen, sondern auch ein aktives Networking zu betreiben. Darüber hinaus ermöglicht sie es, von den dynamischen Synergien innerhalb des Vereins zu profitieren, welche vielfältige Chancen und Potenziale für persönliches und berufliches Wachstum eröffnen. Pro Jahr gibt es zudem ca. sechs Anlässe für die Mitglieder.
Der Fachkräftemangel, höhere Kosten und die sinkende Kaufkraft sind in den täglichen News in aller Munde. Sind dies auch die grössten Herausforderungen für Ihre Mitglieder?
Unsere Mitglieder sind in einer Vielzahl von Branchen aktiv, was bedeutet, dass sich sicherlich jedes Unternehmen einer dieser genannten Herausforderung stellen muss.
Im Frühling 2020 musste die bis zu dem Zeitpunkt alle vier Jahre stattfindende Gewerbeausstellung GEWA in Däniken wegen dem Ausbruch des Coronavirus abgesagt werden. Ist eine neue Durchführung der GEWA aktuell noch Thema?
Aktuell wird keine GEWA stattfinden. Eine Umfrage innerhalb des Vereins hat ergeben, dass die Mehrheit kein Interesse daran hat. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass es in Zukunft keine GEWA mehr geben wird. Die Frage, die sich wahrscheinlich eher stellt, ist, wie eine solche GEWA gestaltet werden sollte. Dies ist ein Thema, das im Vorstand immer wieder diskutiert wird.
Gibt es sonst noch etwas, das Sie unserer Leserschaft gerne mitteilen möchten?
Trotz des umfangreichen Angebots im Internet und der beinahe unbegrenzten Zugänglichkeit zu Waren aus aller Welt sollten wir nicht vergessen, lokale Unternehmen zu unterstützen. Es ist nicht nur eine wirtschaftliche und ökologische Verpflichtung, sondern auch eine Investition in die Zukunft. Lokale Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, bieten Ausbildungsplätze für unsere Jugend – unsere Zukunft – und erbringen Dienstleistungen, die im Internet nicht erhältlich sind. Viele Dorfzentren, auch hier im Niederamt, ähneln nicht mehr dem, was sie vor 20 Jahren waren. In vielen Dörfern gibt es keine Bäckereien oder Metzgereien mehr, keine kleinen Fachgeschäfte. Dieser Verlust und das weit verbreitete Fehlen solcher Angebote werden stark bedauert. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es wichtig, lokale Unternehmen zu unterstützen.
Interview: David Annaheim
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